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Topfschlagen unter dem Sattel – Reitkunst & positive Verstärkung
Eines meiner Trainingspferde hat mir letzte Woche erneut bewiesen, wie schön es ist sich auf das Positive zu konzentrieren. Die positive Verstärkung ist ein großer Bestandteil meines Lebens, den ich vor allem im Umgang mit Tieren nicht mehr wegdenken möchte.
Aber nicht nur die Zusammenarbeit mit den Pferden wurde dadurch bereichert, vielmehr hat sich mein gesamter Fokus gewandelt.
„Um etwas Großes zu erreichen,
darf man nicht vergessen,
den kleinen Dingen sein Herz zu schenken.“
Nachdem das Pony und ich eine Weile ausschließlich am Boden gearbeitet haben, stieg ich vor ein paar Tagen zum ersten Mal auch in den Sattel.
Der Wallach ist sehr sensibel und wird zögerlich, wenn er etwas nicht versteht.
Druck würde ihn verunsichern und seine Motivation stark beeinträchtigen.
Baut man aber über positives Feedback seine Eigeninitiative aus, bringt er sich wunderbar ein und entwickelt Spass an den gymnastizierenden Aufgaben, die für ihn teilweise eine Herausforderung darstellen.
Gestern musste ich an Topfschlagen denken.
Wie man als Kind zwischen Vorfreude und Frustration wankte, während man mit verbundenen Augen mit dem Löffel nach dem verdammten Topf gesucht hat.
Ein „warm, warm, wärmer“ hat immer deutlich die Motivation gesteigert, hingegen empfand ich ein „kälter, kalt, eiskalt“ immer als mehr oder weniger frustrierend.
Allerdings hat die Kombination auch Spaß gemacht, solange man durch die Ansagen wirklich eine Hilfestellung bekam und der positive Zuspruch überwog.
Also haben wir gestern beim Reiten Topfschlagen gespielt.
Wir kannten uns ja gegenseitig bisher nur aus der Bodenarbeit.
Ich steig ohne Erwartungen, aber mit einer Idee, auf und feuerte ihn regelrecht an, weil ich mich selbst wirklich gefreut habe, wenn er meine Hilfen auf Anhieb annahm.
Bei dem ersten Zungenklick wirkte er etwas irritiert.
Er wurde bisher nur am Boden geclickert, hat das Geräusch aber direkt verknüpfen können.
Beim zweiten Mal blieb er dann selbständig sofort stehen, um sein Leckerchen zu bekommen.
Herrlich anzusehen wie seine Motivation wuchs.
Der Beigeschmack war dann erstmal ein Pony, welches unter mir sinngemäß mit dem Löffel nach dem Topf suchte und sich wand, um endlich die richtige (also von mir gewünschte) Reaktion auf meine Hilfe zu zeigen.
Nach einigen Minuten hatten wir es aber raus.
Ich beließ es wegen seiner Unsicherheit und Übermotivation bei ein paar wenigen, sich wiederholenden Aufgaben.
Je häufiger er eine Aufgabe gestellt bekommt, desto sicherer wird er darin.
Da ist es ganz wichtig Pferde mit diesem Charaktertyp nicht mit zu vielen Dingen zu bombadieren.
Völlig zufrieden stieg ich nach 20 Minuten ab und fragte noch einige bekannte Dinge vom Boden, um die Einheit abzurunden.
Es wäre fatal gewesen nun zu lange zu arbeiten und seinen freudigen Eifer zu verlieren.
Und da standen wir, wie zwei Kinder, die gerade gemeinsam den Topf gefunden hatten.
Darunter versteckte sich eine große Portion Zufriedenheit undnatürlich auch eine Möhre fürs Pony 🙂
„Freude läßt sich nur voll auskosten, wenn sich ein anderer mitfreut.“ Mark Twain
Ich würde die positive Verstärkung in jeglicher Zusammenarbeit mit den Pferden nicht mehr missen wollen. Sie ist eine wunderbare Bereicherung für die Hilfengebung und steigert die Motivation ungemein.
Zudem schärft der Mensch mit der Zeit seine Wahrnehmung für die guten Momente und freut sich ehrlich über jeden kleinen Fortschritt, wodurch der Lerneffekt und die allgemeine Atmosphäre profitieren.
Ein Mehrwert auf vielen verschiedenen Ebenen, den ich jedem ans Herz legen möchte.
Deine Kati von Equinality
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] habe ich ein wenig von Reitkunst und positiver Verstärkung gesprochen. In diesem Artikel findest du einen Equizaum in einer anderen Farbvariante. […]
[…] deinem Pferd – wie einem Kind beim Topfschlagen – die richtigen Bewegungsabläufe in sich zu finden und motiviere es für den Versuch. Diese […]