Gemeinsam frei – eine Reise in die Verbundenheit

Die Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden ist so individuell wie jeder einzelne von uns.
Genau aus diesem Grund haben Lukas und ich uns dem Projekt „Gemeinsam frei“ gewidmet, unter dessen Namen bereits unser erstes Buch und eine erste Seminarreihe entstanden sind.
Unsere Vision ist es, Pferde und Menschen auf ihrer Reise zurück zu sich selbst zu begleiten und zu unterstützen.

„We cannot see our reflection in running water. It is only in still water that we can see.“ – Taoismus

Dein Spiegelbild wird dir in einem rauschenden Fluss nicht begegnen. Vielleicht siehst du nur eine verzerrte Version deiner Selbst. Schaust du jedoch in ein stehendes Gewässer, wirst du plötzlich erkennen, wer sich in der Wasseroberfläche spiegelt. Doch auch hierfür ist es nötig, dass du stehenbleibst und bewusst hinsiehst.
Die Wasseroberfläche kann den achtsamen Prozess nicht für dich übernehmen. Das kann nichts im Außen tun.
Die Antwort ist in dir zu finden. Du kennst sie bereits.

Ein Seminar, welches mit dem Verstand nicht zu erfassen ist.

„Das muss man gefühlt haben, um es nachvollziehen zu können.“ war einer der abschließenden Sätze einer Teilnehmerin. Mit diesem Satz schwingt ein Gefühl der Dankbarkeit mit, welche sich in mir durch den vergagenen Seminartag zog.
Dieser war so magisch, dass ich euch gerne ein wenig mitnehmen möchte auf diese Reise, die jeden von uns tief im Herzen berührt hat.

Sich in eine fremde Gruppe zu begeben bedeutet häufig, dass wir uns in ein Versteckspiel begeben.
Wir verstecken uns vermeintlich vor den Anderen, jedoch verstecken wir uns am meisten vor uns selbst. Wir ziehen uns so sehr in uns selbst zurück, dass wir all unser Licht dimmen, um möglichst unsichtbar zu sein. Niemand soll bemerken, wie wunderschön wir strahlen, weil wir selbst nicht daran glauben. Wir haben Angst vor unserem eigenen Licht und begeben uns in unsere Dunkelheit.

Öffnen wir unser Herz bevor wir unsere Augen öffnen, kommen wir dem, was Freiheit bedeutet einen großen Schritt entgegen.

Für die Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden dürfen wir lernen uns wieder zu öffnen.
Unser Herz und unsere Seele zu offenbaren und zurück zu dem zu finden, das man am ehesten mit Verbundenheit und Balance beschreiben kann.
Körper, Geist und Seele wollen wieder in Einklang miteinander sein. Das ist, wohin uns die Pferde begleiten wollen. Zurück zu uns selbst.
Um diesen inneren Raum zu eröffnen, starteten wir im Schatten der Bäume mit einer Meditations- und Achtsamkeitspraxis, die bereits nach kurzer Zeit von der Sanftheit von Famea, einer schwarzen Araberstute, begleitet wurde.

Es gab in dem Moment nichts kraftvolleres als diese sanfte weibliche Energie, die über uns wachte.

Ich bemerkte die Stute erst, als sich ihr Körper vor die Sonne schob und meine geschlossenen Augen plötzlich ihren Schatten wahrnahmen. Einige Teilnehmer kicherten, andere atmeten tief durch und schlossen die Augen in Stille direkt wieder. Ich denke, wir waren alle dankbar für diesen Moment.

Die Vorstellungsrunde überstieg gleich zu Beginn die Ebene von „Name, Alter, Herkunft“, da sich jeder ein Stück mehr sich selbst angenähert hatte und seine persönlichen Themen mit der Gruppe teilte. Uns unterstützten dann auch noch weitere Pferde, die für den letzten Funken sorgten, dass jeder sich angekommen fühlte. So starteten wir wunderbar entspannt in den interaktiven theoretischen Teil.

Gemeinsam sein. Gemeinsam frei.

Ganz unbewusst begaben wir uns in einen Flow des Bauchgefühls, da jeder einfach erzählte, was ihm zu den angesprochenen Themen auf dem Herzen lag. Fragen wurden gemeinsam gelöst, manche Fragen wurden auch ganz neu formuliert und benötigten vorerst keine Antwort, weil sie einen Prozess anstoßen sollten.
Die wundervolle Hofatmosphäre erlaubte uns auch ein gemütliches Mittagessen mit pferdischer Unterstützung. Verantwortung und Kontrolle abgeben waren Themen, die durch die Umgebung kaum aktive Zuwendung brauchten.
Wir schulten in dem Zuge auch unsere Wahrnehmung von unterschiedlichen Charakteren und Energien und erfuhren, was uns gut tut und wo wir unsere Grenzen oder die des Pferdes zukünftig mehr achten dürfen.

Finde Magie in alltäglichen Momenten und du wirst glücklich sein.

Die anschließenden Begegnungen mit den Vierbeinern waren extrem berührend und wunderbar individuell. Die unterschiedlichen Pferde reagierten sehr passend auf die menschlichen Persönlichkeiten und lockten einige aus ihrer wartenden Haltung heraus.
Andere durften in sich hineinfühlen, dass ihnen Entschleunigung und Ruhe gut tun würde. So lagen hin und wieder Teilnehmer flach auf dem Boden in der Pferdeherde und wurden gelegentlich tierisch unterstützt.

Dem Pferd eine Einladung senden und ihm gestatten, selbst zu entscheiden, ob es zu einer körperlichen Berührung bereit ist.

Jeder durfte spüren, dass Berührung im Herzen nichts mit Anfassen zutun hat. Eine Teilnehmerin sprach davon, dass sie fasziniert sei von der Verbindung und dem Dazugehörigkeitsgefühl, obwohl sie am Rande in einer beobachtenden Rolle saß. Eins der Pferde hatte sich für einige Minuten zu ihr gesellt und über ihr gewacht.
Die Pferde leiten den Coachingprozess fast von selbst. Lukas und ich begleiteten den Flow lediglich durch kurze Gedankenanstöße und Ausrichtungen des menschlichen Fokus. Wir waren und sind sehr dankbar für das Vertrauen aller Teilnehmer, welches schon nach so kurzer Zeit präsent war.

Begegnungen sind so individuell. Unsere Seelen ziehen sich gegenseitig an, wenn sie sich gut tun. Manchmal auf eine sanfte und manchmal auf eine aufwühlende Weise.

Mit Kaffee und Kuchen besprachen wir in der Halle die Erfahrungen und „Goldenen Momente“, die einige bereits aus unserem Buch kannten. Es war ein schöner Abschluss für den Seminartag, der dann in die Einzelcoachings in einer Kleingruppe übergehen sollte.

Einzelcoachings im Fluss der Gruppendynamik

Dank der wundervollen Gruppendynamik entschieden wir uns für ein Gruppencoaching zur Leitfrage „Wie baue ich eine Verbindung auf und erhalte diese?“.
Sehr spannend war, dass augenscheinlich alle Coachingteilnehmer die gleiche oder eine sehr ähnliche Fragestellung im Kopf hatten, die sich auf die Handlungsebene bezieht.
Vielleicht dachte hier noch der ein oder andere, dass nun eine Anleitung zur Freiarbeit folgen würde. Doch diese gibt es für uns nicht, weil man individuelle mentale Prozesse niemals pauschalisieren kann.
So begannen wir mit einigen Übungen zur Körperwahrnehmung und Erdung, um den Pferden wieder möglichst achtsam zu begegnen. Wir gingen diesmal in die Stutenherde und durften ganz wunderbare Prozesse erfühlen.

Vier Menschen, die in sich selbst nach Antworten auf ein und die selbe Frage suchen, finden ihren völlig eigenen Weg dorthin.
Manche von uns, durften Mangelgedanken loslassen, andere durften Entschleunigung suchen bevor Aktivität möglich war. Das Nähe-Distanz-Thema und der persönliche Raum wurde von mehreren Seelen ganz einzigartig erspürt und für zwei Teilnehmer war plötzlich klar wie schön es sein kann, konventionelle Gedankengänge ziehen zu lassen und sich auf ein Spiel einzulassen als sei man wieder im Kindergarten und würde über den Spielplatz flitzen.

Lukas und ich durften viele Tränen fließen sehen, die die Fenster zur Seele gereinigt haben. Doch vor allem all das Lachen, Grinsen und Schmunzeln wird noch sehr lange als warmes Gefühl in unseren Herzen nachklingen.
Wir danken euch sehr für all euer Vertrauen und diese wundervoll inspirierende Zeit. Gemeinsam frei trifft genau das Gefühl, welches am Ende dieses Tages in mir nachschwingt. Danke!

Ihr seid alle ganz tolle Seelen, die hier sind um eine weltliche Erfahrung im menschlichen Körper zu machen. Jegliche Trennung und Isolation wird illusorisch, wenn wir uns wieder auf die Verbindung mit uns selbst und mit allem, was uns umgibt einlassen.
Alles was wir dazu brauchen, ist bereits in uns und wartet nur darauf, dass wir den Weg dorthin wiederfinden.

„Be content with what you have; rejoice in the way things are. When you realize there is nothing lacking, the whole world belongs to you.“ – Lao Tzu

Vielen Dank an Wiebke für die fotografische Begleitung an diesem Tag.
Mehr von Lukas und meiner Zusammenarbeit und zu unserem Buch findet ihr auf: http://gemeinsamfrei.com/

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