Das Anreiten des Jungpferdes – Geduld, Liebe und ein bisschen Spucke

Das Anreiten eines Jungpferdes verbinden viele Menschen mit spektakulären Szenen, Stress und einer „harten Zeit“.
Wie schrecklich, dass auf diese Art und Weise eine erfüllte Zeit von Leichtigkeit und Harmonie beginnen soll.
In meiner eigenen Vergangenheit habe ich viele Methoden gesehen.
Für mich war es gängig, dass junge Pferde ablongiert wurden und bei den ersten Reitversuchen die Sattelfestigkeit des Menschen auf Herz und Nieren geprüft wurde.
Heutzutage empfinde ich es eher als bewusste Ermüdung und aktive Grenzüberschreitung gegenüber dem Pferd, deshalb möchte ich ein paar meiner Gedanken mit dir teilen.

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Die körperliche Vorbereitung auf das Reiten gewährleiste ich gerne durch ausgiebige Spaziergänge und der gymnastizierenden Bodenarbeit am Kappzaum. Foto: Alessa Neuner

„Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.“

Viel zu oft leider, mangelt es den Leuten an Zeit und Geduld, nicht selten auch an Empathie.
Entweder beginnen sie viel zu früh mit dem Anreiten oder es wird nach einer etwas längeren Schonfrist in kurzer Zeit reizüberflutet und soll innerhalb weniger Wochen mehr lernen als in den ersten 4 Jahren seines Lebens.
Wie kann Zeitdruck zu einem schönen Gefühl führen?

Wenn hohe Erwartungen auf eine kurze Zeitspanne treffen, sind Probleme und Zwischenfälle vorprogrammiert.
Leider ist es tatsächlich immer noch geläufig, dass man den Stress einplant. Es ist normal, dass sich die Pferde sich beim Anreiten „zur Wehr setzen“ und man mit ihnen „kämpfen“ muss.
Mir widerstrebt dieser Gedanke zutiefst.
Ein junges Pferd – und „jung“ meint jung in der Ausbildung – sollte sich diesen Faktoren nicht stellen müssen. Es hat sich weder den Besitzer, noch seine spätere Aufgabe ausgesucht.

Stell‘ dir vor jemand anderes würde über deinen Job bestimmen und du müsstest dabei permanent Zeit mit dieser Person verbringen.
Für mich fühlt sich das sehr begrenzend an und ich würde mir zumindest „mildernde Umstände“ wünschen.
Das würde in der Menschensprache bedeuten, dass man ordentlich eingearbeitet wird, der Kollege sich als nett erweist und die Bezahlung stimmt.
Wie also können wir diese Faktoren auf die Pferde anwenden?

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Der größte Teil des Anreitens findet am Boden statt ohne, dass man überhaupt schon an das tatsächliche Reiten denkt.

Zuerst kommen wir zum Faktor Zeit zurück.

Eine ordentliche Einarbeitung erfordert Zeit und womöglich auch einen fähigen Kollegen.
Ich benutze mit Absicht nicht das Wort „Chef“, weil ich jegliches Dominanzgefüge zwischen Mensch und Pferd als unangebracht erachte.
Letztlich bedeutet das, dass das Pferd geduldig auf das Anreiten vorbereitet werden sollte.

Ich persönlich habe selten Bodenpersonal, das mir produktiv zur Seite stehen kann, dennoch darf man es sich natürlich leicht machen und jemanden um Hilfe bitten, wenn man die Möglichkeit hat.
Diese Hilfsperson sollte eine Person deines Vertrauens sein und im Idealfall sollte auch das Pferd diese Person gut kennen.
Dein Bodenpersonal sollte gut geerdet sein und wissen, welche Art der Unterstützung du dir wünschst. Diskussionen zwischen zwei Menschen während das junge Pferd Aufmerksamkeit benötigt und verdient hat, sind fehl am Platz.
Mit Lino durfte ich selbst erfahren, wie wichtig es ist, dass das Bodenpersonal mit Reiter und Pferd harmoniert. Vermutlich hätte ich mit mehr Vorarbeit einige Angstsituationen für Lino vermeiden können. Wir kamen letztlich ohne fremde Hilfe besser zurecht, weil Lino sehr auf mich fixiert war und sich damals noch nicht gut auf andere Menschen einlassen konnte.

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Bei meinem Trainingspferd Sheila hatte ich für eine Einheit meine geschätzte Kollegin Alessa Neuner „zur Verfügung“. Alessa hat Sheila über das Handtarget vorwärts gebeten während ich von oben die Hilfe geben konnte. Wichtig ist mir in dieser Phase, dass unbedingt auch und später ausschließlich von oben belohnt wird. Von dieser Einheit werde ich dir noch ausführlicher berichten. Generell empfehle ich es eine Kappe zu tragen und habe meist auch selbst eine auf.

Nun haben wir schon kurz über das Bodenpersonal gesprochen. Der wichtigste Kollege und Freund für dein Pferd bist allerdings du.
Als Bezugsperson trägst du die Verantwortung – wenn dein Bauchgefühl sagt, dass du dein Pferd überforderst, ziehe immer die Notbremse!
Dein Pferd braucht einen großen Vertrauensvorschuss von dir, um deine Entspannung zu spüren.
Es gehört also mehr dazu als nur technisches Wissen und gute reiterliche Fähigkeiten.
Für mich ist ein echter Pferdemensch nicht der, der möglichst schnell zum Ergebnis kommt.
Viel wichtiger ist, dass er dem Pferd zuhört, dessen Emotionen ernst nimmt und individuell auf seine Bedürfnisse eingeht.

Stell dir vor du hast in der Firma einen unfähigen Kollegen.
Das ist deutlich weniger schlimm, wenn dir dieser wenigstens sympathisch ist und dich gut behandelt, oder?
Fehler machen ist vollkommen in Ordnung, wenn man bereit ist an sich zu arbeiten.
Zusammenarbeit mit dem Pferd, heißt also immer Arbeit an sich selbst, denn unsere Pferde können längst alles, wonach wir sie fragen.
Es liegt an uns, es ihnen gut zu erklären und ihnen die Dankbarkeit entgegenzubringen, die sie verdienen und wenn wir es nicht gut genug erklären können, sollten wir an unseren Fähigkeiten arbeiten und nicht die Schuld beim Vierbeiner suchen.

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Eine wichtige Voraussetzung ist für mich das Einparken an der Aufsteighilfe und das ruhige, entspannte Stehen dabei. Anschließend mache ich es dem Pferd gerne schmackhaft, dass mein Körper auf beiden Seiten herumbaumelt. Und irgendwann ist dann der Moment, in dem ich mich tatsächlich draufsetze.

Beim Thema Dankbarkeit sind wir schon bei einer Form der Bezahlung.
Pferde sind einfühlsame und sensible Seelen, die sehr wohl unsere menschlichen Emotionen spüren und nachempfinden können.
Wer seinem Pferd aufrichtige Liebe und Dankbarkeit entgegenbringt, wird dies zurückerhalten und das Vertrauen des Pferdes gewinnen.
Das ist für mich die wichtigste Basis für neue Aufgaben wie die des Reitens.
Steigern wir die Erwartungen an unsere Pferde, weil wir es zum Beispiel anreiten wollen, reicht die emotionale Ebene meist nicht aus, um Motivation zu erhalten.
Unsere Pferde können uns schließlich auch „zurücklieben“ (was wir Menschen uns ja so sehnlichst wünschen) und trotzdem weiter grasen statt mit uns spannende Abenteuer auf dem Reitplatz zu erleben.
Frustrierend, oder?
Darum empfinde ich persönlich die Thematik des Lobens als besonders wichtig!
Zum Loben gehört authentisch sein dazu – das heißt auch Emotionen zeigen können.
Genauso darf es sich aber auch gerne auf körperlicher Ebene für das Pferd lohnen.
Ich bedanke mich bei meinen Pferden auch über Steicheleinheiten und Futter.
Du solltest für dich herausfinden, welche Form des Lobens du am authentischsten umsetzen kannst.
Dennoch entscheidet letztlich das Pferd, welche Form von Lob es auch als solches empfindet.

Mittlerweile gestalte ich das Anreiten ganz anders und mache es sehr stark vom Gefühl abhängig.
Mit Angst auf ein Pferd zu steigen ist niemals empfehlenswert.
Wir werden uns mental blockieren, muskulär verkrampfen und dem Pferd vermutlich kein schönes Gefühl vermitteln.
Es ist also niemals falsch sich Hilfe dazuzunehmen.Wichtig ist, dass du diese Hilfe verantwortungsbewusst unter die Lupe nimmst und dir bewusst machst, dass du der Experte für dein Pferd bist!

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Bevor es dann im Galopp über das Stoppelfeld geht, darf gerne einige Zeit vergehen. Generell gehe ich aber so früh wie möglich auch ins Gelände, weil es mir wichtig ist, dass sich mein Pferd dort auch wohlfühlt und die geraden Strecken deutlich einfacher sind für die Reitanfänge. Foto: Lotte Lekholm

Wann der Zeitpunkt zum Anreiten gekommen ist, ist doch völlig irrelevant.
Es gibt so viele andere Dinge, die man gemeinsam erleben kann.
Eine Checkliste, die dir sagt wann der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du von mir nicht bekommen können, da ich nicht glaube, dass sich das pauschalisieren lässt.
Ich mache diesen Moment sehr vom Gefühl abhängig, wobei die Vorarbeit natürlich eine große Rolle spielt.
Für den Körper würde ich warten, bis das Pferd mindestens 4 Jahre alt ist.
Länger warten bedeutet meist, dass man es dem Pferd leichter macht und später meist mehr gemeinsame Zeit genießen kann.
Der Geist braucht bei manchen Pferden aber auch deutlich länger.
Meinen Lino reite ich gefühlt seit 4 Jahren an, weil ich aus verschiedenen Gründen nur selten auf seinem Rücken sitze.
Frag am besten dein Pferd wann es soweit ist. Informiere dich über die körperlichen Gegebenheiten und lerne dein Pferd kennen.
Es wird dir sowohl deine Empathie, als auch deinen fachlichen Verstand danken!
Es ist keine Schande wieder einen Schritt zurückzugehen, wenn man merkt, dass man selbst oder das Pferd Stress bekommt.
Wir haben schließlich alle Zeit der Welt und wollen möglichst viel davon glücklich mit unserem Pferd verbringen können!

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Es gibt so viel, das man mit einem 2- oder 3-jährigen Pferd tun kann. Bent Branderup sagte einmal sehr treffend, dass er sich wundere, wieso die Leute das Anreiten ihres Pferdes aufgrund des Zahnwechsels unterbrechen müssen und sich gleichzeitig an anderer Stelle über Kinderarbeit aufregen. Der Zahnwechsel und das Wachstum sind deutliche körperliche Anzeichen dafür, dass es sich um Kinder handelt. Wir sollten sie auch so behandeln.

Das Anreiten ist für mich heute nicht mehr negativ belastet.
Ich erwarte keine wilden Gemütsausbrüche mehr oder versuche das Pferd möglichst zu fixieren, um diese zu verhindern.
Im Gegenteil – ich persönlich möchte dem Pferd so gut wie möglich die Chance geben seine Meinung zu äußern und bei Entscheidungen ein Wörtchen mitzureden.
Sicherheit geht auch für mich immer vor.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass viel zu oft eher die Psyche des Pferdes Schutz bräuchte, als der menschliche Körper.

Wie sind deine Erfahrungen zum Thema?
Wenn du Unterstützung mit deinem Jungpferd benötigst, kannst du dich gerne bei mir melden.
In Zukunft wird es auch einen Online-Kurs zum Thema geben.

Deine Kati von Equinality

22 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo, ganz toller Bericht zeigt mir das ich gut davor bin und das andere auch so denken/ handeln.
    Leider sieht man immer wieder das die Basis ausgelassen wird.

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  • Ich find es super wie du es hier beschrieben hast. Genauso arbeite ich mit meiner stute auch. Sie ist im Mai 5 geworden und noch roh. Seit Februar diesen Jahres habe ich sie und wir machen sehr viel bodenarbeit. Leider haben wir manchmal das problem das sie steigt wenn sie mal nicht ihren Kopf durchsetzten kann. Sie wurde wohl versucht einzureiten jedoch auf eine falsche Art. Jetzt müssen wir die steigerei rausbekommen. Einen Reiter auf ihr zu haben der nur drauf sitz aber sobald man dann etwas die Beine ran macht geht sie hoch. Ich hoffe das es sich mit der zeit legt und sie noch zu einem Reitpferd wird. Vielleicht hat du ja einen tipp

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    • Danke Anni für deine Worte 🙂
      Toll, dass du deiner Stute so viel Zeit lässt und am Boden mit ihr startest.
      Meist ist das Steigen eine Form von Unsicherheit und Gegenwehr – ein Pferd würde sich aber nicht wehren, wenn es in seinen Augen nicht die logische Konsequenz wäre.
      Sie macht es sicher nicht, weil sie dominant ist oder dich ärgern möchte. Pferde sind eigentlich sehr wohlwollende Wesen.
      Vielleicht ist ihr der Druck zu viel oder sie versteht die Hilfe noch nicht. Gib ihr Zeit und versuche Umwege zu gehen, um es ihr so leicht wie möglich zu machen.
      Ich biete Beritt, Beratungen und auch Videoanalysen an, du kannst dich gerne melden, wenn du mehr Unterstützung brauchst.

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  • Sehr schön geschrieben. Ich hab 2 Friesen die kleine ist 18 Monate also vom einreiten entfernt ? die andere ist 9 Jahre habe sie auch als Fohlen bekommen. Sie war immer sehr brav hatte mit ihr nie große Probleme. Aber die kleine ist ganz anders ? sie bockt an der Hand nicht immer aber immer öfter …. Auf der koppel geht sie einen manchmal an….Sie ist so total lieb und Verschmußt aber dann dreht sie öfters völlig ab. Da bin ich dann am überlegen..woran liegt es. Muss ich mehr mit ihr machen…..Wir gehen 2 mal die Woche mit ihr spazieren ab und an aufem Platz über planen gehen usw. und binden sie fest zum putzen. Ansonsten lassen wir sie . Das richtige Maß zu finden ist nicht so leicht….Bei mir schleicht sich dann immer die Angst ein das sie auch mit 3 noch so an der Hand geht …. Macht sie ja nicht immer aber halt mal öfter. Ich weiss sie ist jung usw. Nur kennen ich das so halt nicht die große hat nie an der Hand geblockt. Hoffe das legt sich alles noch. Keine Angst bevor sie 4 ist wird nicht eingeritten ?

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    • Liebe Rieke, ich finde es toll, dass du deinen Pferden so viel Zeit gibst!
      Versuche sie auch dir zu gönnen 🙂
      Ein anderes Pferd bringt manchmal auch völlig andere Voraussetzungen mit.
      Es ist in Ordnung, wenn du dich manchmal unsicher oder ängstlich fühlst, wenn die Situation scheinbar nicht mehr in deiner Kontrolle liegt.
      Ich denke, da du dir dem bewusst bist, wird es sich auch schnell legen, wenn du diese Situationen etwas analysierst und viel an der Ruhe und dem Vertrauen zwischen euch arbeitest.

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  • Sehr schön geschrieben und genau das was ich auch machen…Habe meine Stute P.RE. seit Mai 2016. Sie wird in diesem Jahr im Mai dann 4 Jahre alt…Bisher haben wir ausschliesslich Bodenarbeit gemacht…Leider wird diese Arbeit oftmals unterschätzt und nicht wichtig genug genommen…..Ich habe noch nie etwas erzwungen und alles was sie lernt tut sie mit Begeisterung…Das kann ich spüren…Ich muss sie oftmals ausbremsen….Ich habe mir vorgenommen mir und ihr alle Zeit der Welt zu lassen…Wenn es soweit ist aufzusteigen werde ich es spüren…

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    • Das klingt ganz toll bei euch, Heike. Danke für dein Feedback zu meinem Artikel.
      Ich finde es toll, dass du deiner Stute alle Zeit gibst und auf dein Bauchgefühl vertraust.
      Ich bin sicher, dass sich das lohnen wird!

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  • Liebe Kati,
    Das Thema interessiert mich auch brennend genau in der Art und Weise wie Du es beschreibst. Leider gibt es ja wirklich nicht viele Trainer die das so sehen wie Du.. mein 3 jähriger und ich werden uns auch vorsichtig herantasten dieses Jahr. Wir sind in Bayern – daher werde ich Deine Hilfe wohl nicht (oft) in Anspruch nehmen können.. aber sag‘.. Du sprichst von einem Onlinekurs zu dem Thema. Wann denkst Du ist der verfügbar?

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    • Liebe Tina,
      der Onlinekurs wird in diesem Frühjahr schon verfügbar sein. Einen genauen Termin habe ich noch nicht festgesetzt.
      Würde mich sehr freuen, wenn du dabei bist. Lass‘ dich gerne schon auf die Liste setzen.
      Wenn du vorab schon Hilfe möchtest, kannst du dich sehr gerne per Email an mich wenden.
      Ich bin in diesem Jahr mehrfach in Bayern und unterstütze dich auch gerne via Videoanalyse.
      Steck‘ den Kopf nicht in den Sand – es gibt ganz sicher einen Weg, wenn du das wünschst 🙂
      Freue mich über deine Worte!

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      • Liebe Kati,
        danke für Deine Antwort. Bitte gerne lasse ich mich auf die Liste setzen – mache ich das über Dich jetzt hier gleich oder wohin wende ich mich? Ich hoffe dass ich eines der Bayern-Seminare besuchen kann! Kann ich Infos darüber per mail anfragen?

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  • Ja so war es bei mir auch . Mein Wallach ist knapp über 4 Jahre und das anreisen war kein Problem . Mit liebe , Respekt und vertrauen zueinsnder.
    Am Wochenende waren wir zum 1 mal ausreiten ca. 1 Stunde ohne Probleme und das aber auch weil mein Mann dabei war dem wir 2 vertrauen und er eine sehr ruhige entspannte Person ist. Daher kann ich diesen Bericht nur mit großer Empfehlung weiter geben und sagen teilt es damit alle jungpferde sanft eingeritten werden .
    Eure Angela

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    • Danke Angela, dass du deine Erfahrungen teilst und mir ein paar so nette Worte da lässt.
      Es ist ganz wunderbar eine Vertrauensperson dabei zu haben.
      Wünsche dir mit deinem Jungspund noch alles erdenklich Gute und eine schöne Zeit!

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  • Liebe Kati, ein sehr schöner Bericht!
    Ich habe meine Araberstute mit drei Jahren bekommen, im März wurde sie vier. Ab Sommer habe ich sehr viel Bodenarbeit mit ihr gemacht und im Nov. habe ich sie angerufen. Sie sah total brav, wollte immer alles richtig machen und liebt das Gelände! Da geht sie am liebsten als erstes, ganz Mutig und Vertrauensvoll voran, als hätte sie nie was anderes gemacht <3
    Ich hab ihr dann ab ca. Mai eine Pause bis zum Winter gegönnt, wo sie einfach nur Pferd war und Weide genießen durfte, ich finde das hat sowohl ihrer körperlichen als auch psychischen Entwicklung nochmal extrem gut getan!
    Ich hab ihr immer gesagt, wie ich mich gerade gefühlt hab, z.B. "Mausi, ich bin heute irgendwie unsicher, aber ich vertraue dir!" Bedanke mich immer bei ihr und liebe sie von ganzem Herzen!
    LG, Dani

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  • Hallo Kati!
    Durch deinen Beitrag in der Pferdekonferenz bin ich auf dich aufmerksam geworden. Du sprichst mir so aus der Seele….ich habe seit einem Jahr eine unglaublich willensstarke Stute. Sie muss in erster Linie ihre Bedürfnisse erfüllt haben, ehe sie zu etwas zu „gebrauchen“ ist. Sie setzt sie teilweise vehement und unkontrollierbar durch. Sie ist jetzt 6 Jahre geworden, ich habe sie anfangs noch einige Male geritten, das hat sich aber immer angefühlt, als würde ich auf einem Pulverfass sitzen. Sie war total verspannt. Ich habe sie dann 7 Monate gar nicht geritten, sondern ihre Verspannungen und ihre fehlende Erdung bearbeitet – mit wirklich guter Hilfe von außen. Ich wusste damals, ich würde merken, wann sie bereit ist, geritten zu werden, und so war das dann auch, sie hat mich dann tatsächlich eingeladen… das war so toll….Trotzdem oder gerade, weil ich sehr auf ihre Bedürfnisse eingehe, ist das Ganze oft eine Gradwanderung zwischen auf sie eingehen und ihr doch ausreichend Sicherheit zu vermitteln, dass sie sich mit mir gut fühlt, nicht einen langen Hals macht und abhaut, dass ich manchmal wirklich überfordert bin. Es ist eine enorme herausfordernde Aufgabe für mich, bietet sehr viel Entwicklungspotential, aber auch oft die eigene Infragestellung. Daher ist es so schön, zu sehen und zu lesen, dass doch so viele auch diesen Weg gehen. Manchmal
    wünschte ich mir mehr Unterstützung….ich arbeite auch nach Bent Branderup, mache viel am Boden mit ihr, stehe aber noch wirklich am Anfang. Ich hab ein ganz ganz tolles Pferd!!!! Mit eigenem Willen, und den will ich nicht brechen….Viele Grüße….Uta

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  • So gehe ich bei meinem fünfjährigen Isländer auch vor. Wo finde ich denn das Ebook zur Jungpferdearbeit?

    Antworten
  • Ich habe ein Fohlen von der eigenen Stute. Das Fohlen ist aber schon viereinhalb Jahre. Nach der Fohlenweide habe ich langsam mit Longieren angefangen. Und ins Gelände durfte sie immer als Handpferd mitkommen. Mit drei Jahren habe ich sie langsam eingeritten. Seit diesem Sommer habe ich einen Reitlehrer gefunden, der bei Bent Branderup gelernt hat. Ich habe noch nicht viele Stunden gehabt. Aber ich merke schon, dass Mutter und Tochter feiner werden.

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  • Nicole Schwarz
    November 2, 2018 6:20 am

    Vielen Dank für diesen Artikel. Zeit ist das wichtigste, das wir unseren Pferden schenken können. Nicht nur in jungen Jahren. Wir hatten unsere Pferde 2 jährig gekauft und haben von 2 – 4 zuerst Bodenarbeit gemacht, dann kamen regelmäßige Ausritte als Handpferd dazu. Sie lernten so alle Umweltreize kennen und der gesamte Bewegungsapparat konnte sich gut ausbilden und kräftigen. Mit knapp 4 wurden sie sehr schonend angeritten. Jetzt sind sie 10 Jahre alt und waren bisher immer gesund. Sie werden dressurmässig geritten, gehen ins Gelände und leben in Boxen mit großem Psddock und täglich 12 h Weidegang.

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  • Mir gefällt der Artikel so gut! Meinen Every reite ich selber ein und alles verläuft so harmonisch wie ich es mir immer erträumt habe. Ich höre auf ihn und habe als Dank von Anfang an noch nie irgendwelche „Ausbrüche“ unter dem Sattel gehabt. Er ist jetzt 6 Jahre alt und hat finde ich jetzt die richtige „geistige reife“ für die neue Aufgabe. Wir haben einfach eine Menge Spaß und Tasten uns langsam voran. Wahrscheinlich brauchen wir auch noch Jahre um von „eingeritten“ zu sprechen aber who cares, ich bin glücklich mit der Situation, so wie sie ist! Viel mehr zählt doch die Zeit die wir mit einander verbringen und dass wir jeden Tag genießen, ob vom Boden aus oder vom Sattel aus!

    Viele Grüße und schaut doch mal bei uns vorbei, auf Facebook, neues von Every 🙂

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